Das Deutsche Adelsarchiv

Das Deutsche Adelsarchiv in Marburg ist eine Dokumentations- und Forschungsstätte zur Geschichte des Adels und widmet sich im Rahmen seiner Arbeit der Herausgabe der Gothaischen Genealogischen Handbücher, die in über 250jähriger Tradition als Fortführung des Almanachs de Gotha, der Gothaischen Genealogischen Taschenbücher und der Genealogischen Handbücher des Adels erscheinen.

Die Gründung des Archivs vor 70 Jahren ging auf den aus Breslau geflüchteten Oberregierungsrat Hans Friedrich v. Ehrenkrook und den aus Mecklenburg vertriebenen Rechtsanwalt Jürgen v. Flotow zurück. Parallel mit den ab 1945 herausgegebenen „Flüchtlingslisten, zusammengestellt durch das Deutsche Adelsarchiv“ begann Hans Friedrich v. Ehrenkrook zusammen mit dem Verleger Hans Kretschmer die Fortsetzung der Gothaischen Genealogischen Taschenbücher unter dem Titel „Genealogisches Handbuch des Adels“ vorzubereiten. Dessen erster Band erschien 1951, diese Reihe wird seit 2015 im Verlag des Deutschen Adelsarchivs als „Gothaisches Genealogisches Handbuch“ fortgeführt.

Im Jahr 1961 übernahm die Vereinigung der deutschen Adelsverbände (VdDA) die von Herrn v. Ehrenkrook aufgebaute genealogische Sammlung und gründete das Deutsche Adelsarchiv als eingetragenen Verein. Zur langfristigen Sicherung der Existenz des Adelsarchivs wurde dieser Verein 1994 in eine Stiftung umgewandelt, die wissenschaftlichen Zwecken auf dem Gebiet der historischen Forschung vorrangig zum historischen Adel sowie der Sammlung, Erschließung und Fortschreibung von relevanten Erkenntnissen und deren Bereitstellung für Wissenschaft und Öffentlichkeit dient.

Das Archiv sammelt Unterlagen zu Adelsgeschichte, Genealogie und Heraldik. Es verfügt dabei über ca. 305 lfm an Beständen und Deposita zu regionalen Adelsvereinigungen und verschiedenen Adelsfamilien sowie über genealogische Handschriften, Karteien, Partezettel- und Wappensammlungen. Neben dem Aktenbestand steht den Mitarbeitern und externen Nutzern eine Präsenzbibliothek mit etwa 23.000 Bänden zur Verfügung – darunter neben Monographien, genealogischen Reihenwerken und Zeitschriften auch Nachrichtenblätter des deutschen Adels. Herausragend ist der Umfang der familiengeschichtlichen Sammlung.

Das Archiv ist nach Voranmeldung und gegen Entgelt für Nachforschungen in Archivbeständen und Bibliothek öffentlich zugänglich, wissenschaftliche Arbeiten zur Adelsgeschichte werden im weitesten Sinn gefördert.

Die Archivmitarbeiter widmen sich darüber hinaus der Beantwortung zahlreich eingehender Anfragen durch wissenschaftliche Einrichtungen, Genealogen und Angehörige des Adels. Auskünfte und gutachterliche Stellungnahmen werden insbesondere auch an Behörden und Einrichtungen wie Standesämter, Staatsanwaltschaften, Gerichte und diplomatische Vertretungen erteilt.

Die Gothaischen Genealogischen Handbücher sind für den historischen Adel selbst wie auch die historisch interessierte Öffentlichkeit und den wissenschaftlich arbeitenden Historiker wie den Soziologen durch ihre genealogischen, historischen und heraldischen Darstellungen von herausragender Bedeutung. Unter Fachaufsicht des Deutschen Adelsrechtsausschusses und auf wissenschaftlicher Grundlage wird festgestellt, welcher Personenkreis im Einzelnen dem historischen Adel zugehörig ist. Ohne diesen genealogischen Nachweis wäre es nicht möglich, verlässliche und im Überblick biographische Informationen über die Angehörigen der einzelnen adeligen Häuser zu ermitteln. Die traditionell freiwillige und verantwortliche Transparenz der persönlichen genealogischen Verhältnisse erhält der deutsche Adel aufrecht.

Mit seinem Festhalten an familiären Strukturen und einer Jahrhunderte alten genealogischen Ordnung setzt er Zeichen der Beständigkeit, die sich in den Gothaischen Genealogischen Handbüchern widerspiegeln.

Der Stiftungsrat der Stiftung Deutsches Adelsarchiv setzt sich wie folgt zusammen:

S.D. Dr. Prinz Alfred v. Schönburg-Hartenstein (Vorsitzender)

Herr Hans-Heinrich v. Knobloch (Stellv. Vorsitzender)

S.D. Prinz Albrecht v. Croÿ

S.D. Prinz Peter zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg

Herr Rechtsanwalt Michael v. Schubert

Vorstand

Gottfried Graf Finck v. Finckenstein, Archivdirektor

eMail: info@adelsarchiv.de

Frau Claudia Becker, Geschäftsstellenleitung

eMail: buero@vdda.de

Spendenkonto
Stiftung Deutsches Adelsarchiv
Postbank Köln
IBAN DE62 37010050 0003 8015 00
BIC PBNKDEFF

Spenden an die Stiftung Deutsches Adelsarchiv sind steuerlich abzugsfähig. Sie erhalten von uns zeitnah eine Zuwendungsbestätigung zugesandt.

Öffnungszeiten des Deutschen Adelsarchivs

Besuche bitte mit Voranmeldung unter Telefon: 06421 / 2 61 62

Für Anfragen erheben wir eine Bearbeitungsgebühr.